Blech-Blog

Tierisches (und Satirisches)

Der 4. Oktober ist der Gedenktag für den heiligen Franz von Assisi. Er ist unter anderem dafür bekannt, dass er alle Lebewesen als Teil von Gottes Schöpfung ansah und angeblich sogar mit Tieren sprechen konnte. Daher wird er auch als Schutzpatron der Tiere verehrt, weshalb an seinem Jahrestag der Welttierschutztag begangen wird.

Alles für die Katz‘

Einige Tierarten wurden schon vor Jahrtausenden von Menschen domestiziert und als Jagdgefährten bzw. Nutztiere gehalten. In ländlichen Gebieten war das ursprünglich kein Problem, doch in den Städten, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenlebten, war das nicht zuletzt aus hygienischen Gründen, wie der Übertragung von Krankheiten, anders. Ab dem 18. Jahrhundert wurden Hunde als Haustiere immer populärer und auch die Zahl der herrenlos herumstreunenden Tiere häufte sich. Anfangs waren die Menschen bei deren Beseitigung noch wenig zimperlich und erschlugen oder ertränkten eingefangene Hunde und Katzen. Erst im 19. Jahrhundert entstanden die ersten Tierschutzvereine, welche sich – ganz im Sinne des heiligen Franziskus – für den Schutz unserer Mitgeschöpfe einsetzten und gegen Tierquälerei, wie z.B. die Ausbeutung von unterernährten Pferden als Zugtiere für viel zu schwere Lasten, protestierten. Heutzutage halten mehr als ein Drittel der österreichischen Haushalte (in Wien sind es weniger als ein Viertel) Haustiere, wobei die Anzahl der Katzen gegenüber den Hunden überwiegt. Unter anderem genießen viele ältere und alleinstehende Menschen die Gesellschaft ihrer tierischen Mitbewohner. Während Hunde, als die treusten Weggefährten des Menschen gelten und ihren Besitzern auch bei Hundewetter(?!) zu mehr Bewegung verhelfen, sind Katzen die eigentlichen Herrscher im Haus und halten sich die menschlichen Mitbewohner als Lakaien, wie ich von einigen Freunden weiß, bei denen sich alles um die Katz‘ dreht.

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Elch-Test

Manchmal kommt es vor, dass sich Wildtiere aus Nachbarländern auf der Suche nach neuen Revieren ohne formale Einreiseerlaubnis – also quasi illegal – in unser Land verirren, wie dies vor einigen Wochen ein „Emil“ genannter Elchbulle getan hat. Während der Staat bei menschlichen Migranten mittlerweile einigermaßen vorbereitet ist und weiß was zu tun ist, waren die Behörden mit dem tierischen Einwanderer anfangs überfordert. Weder die Polizei, noch die Feuerwehr oder die Jägerschaft waren diesem Elch-Test gewachsen und alle erklärten sich für unzuständig, weshalb sogar der Zugverkehr eingestellt werden musste, als sich das Tier in der Nähe einer Bahnstrecke aufhielt. Danach wanderte Emil weiter durch Niederösterreich und wurde auf seinem Weg überall wo er auftauchte von schaulustigen Paparazzi verfolgt. Erst als sich der Elch in Oberösterreich einer Autobahn-Auffahrt gefährlich näherte, wurde er schließlich – obwohl sich Tierschützer und veterinärmedizinische Experten hinsichtlich der Maßnahmen uneinig waren – betäubt und in der Nähe der tschechischen Grenze wieder ausgesetzt, in der Hoffnung, dass er sich einem dort lebenden Rudel anschließt. Mittlerweile ist er allerdings von Tschechien nach Bayern ausgewandert.

Wie ich einem Artikel im Kurier vom 20. September entnommen habe, gab es interessanterweise vor 90 Jahren in Amerika einen ähnlichen Fall, über den ein Kinderbuch erschienen ist, welches vom gleichen Illustrator wie Felix Saltens „Bambi“ gestaltet wurde. Das Buch „Honk der Elch“ handelt von einem Tier, das vermutlich aus Kanada in eine Kleinstadt ganz im Norden der USA kam und die dortigen Bewohner, die allesamt selbst von Einwanderern abstammten, vor die Frage stellte, wie sie mit einem weiteren Migranten umgehen sollen. Ein Thema, das auch heutzutage – und nicht nur in Bezug auf Elche – äußerst aktuell ist.

Der „böse“ Bruder Wolf

Die Zuwanderung von Angehörigen (gebiets)fremder Geschöpfe beschäftigt die Menschheit nicht erst seit ein paar Jahren, sondern schon seit Jahrtausenden. Wie in der Bibel nachzulesen ist, waren die Israeliten schon zu Urzeiten auf der ständigen Suche nach einem dauerhaften Zuhause und deren Nachfahren müssen ihr Land bis heute gegen andere Völker verteidigen, die ebenfalls darauf Anspruch erheben. Nicht viel anders erging es den autochthonen Bewohnern von Nord- und Südamerika sowie Australien, nur dass deren indigene Bevölkerung den modernen Waffen der Kolonialherren wenig entgegensetzen konnten und daher fast völlig ausgerottet wurde. Die Eroberer pflegen die Frage des Gebietsanspruchs stets nach ihren eigenen Regeln zu interpretieren. Das gilt nicht nur für Menschen untereinander, sondern in noch viel stärkeren Ausmaß gegenüber den tierischen Bewohnern. Weltweit wurden und werden die angestammten Lebensräume der anderen Lebewesen zu Gunsten der Nutzung für Zwecke der explodierenden Menschheit ausgebeutet bzw. vernichtet. Urwälder wurden gerodet und urbar – das heißt Ertrag bringend – gemacht. Das Wild musste in exponierte Lagen weichen, um Nutztieren Platz zu machen. Insbesondere Raubtiere wurden in „zivilisierten“ Regionen möglichst ausgerottet, da sie (noch immer) als Nahrungskonkurrenten angesehen werden. Daher gab es bis vor einigen Jahren bei uns weder Bären noch Wölfe, bis diese vereinzelt aus umliegenden Ländern eingewandert sind und jetzt zumeist als „Problemtiere“ angesehen werden.

Um es sowohl den Interessen der oft veganen Tierschützer (Achtung: Unzulässige Verallgemeinerung!), die zwar den Geschmack von Fleisch mögen, aber stattdessen aus Tierliebe aromatisierte Soja- und Pilzprodukte verzehren, als auch den um ihre Herden besorgten Landwirten recht zu machen, werden die Wölfe aber nicht mehr gejagt, sondern bloß „entnommen“. Laut meiner Erhebung mit Hilfe der KI von Wikipedia leben in Niederösterreich mehr als 90.000 Schafe und Ziegen, wovon laut einer aktuellen Zeitungsmeldung heuer nachweislich 48 Tiere (also etwa ein halbes Promille) von Wölfen gerissen wurden. Deshalb wurde kürzlich in NÖ wieder ein Problemwolf abgeschossen. Es war angeblich der siebente heuer in Österreich getötete Wolf von einer Population mit insgesamt rund 100 Tieren. Dass es auch anders gehen kann, zeigte eine TV-Dokumentation, in der u.a. eine Sennerin aus Südtirol zu Wort kam. Diese schützt ihre Herde mit Hütehunden und nimmt den gelegentlichen Riss eines Tieres als natürliches Ereignis gelassen zur Kenntnis. Auch der heilige Franziskus fand seinerzeit in Gubbio, wo ein großer, wilder Wolf auch Menschen angriff, eine bessere Lösung. Er ging der Legende nach zu dem Tier, sprach es als „Bruder Wolf“ an und befahl ihm im Namen Christi niemanden mehr etwas zuleide zu tun. Dafür versprach er dem Tier, dass ihm die Bewohner der Stadt hinkünftig genug zu essen geben werden, was offenbar auch geschah.

Vegane Hühner-Eier?

Ein Ernährungswissenschaftler, der selbst jahrelang vegan lebte und als Influencer für diese Lebensform Werbung gemacht hat, kam zu einer (für ihn) sensationellen Erkenntnis: Im Rahmen seiner Forschungen und auch anhand der Erfahrungen in seiner eigenen Familie stellte er fest, dass rein vegane Ernährung doch NICHT gesund ist, da in tierischen Lebensmitteln Nährstoffe enthalten sind, welche in Pflanzen nicht vorkommen. Daher entschloss er sich glückliche Hendln zu züchten und zehn Eier pro Woche zu essen, um ausreichend mit Proteinen versorgt zu sein und Mangelerscheinungen vorzubeugen. Da er jetzt selbst die Hühnereier und das Geflügelfleisch der Hähnchen vermarktet, ist er für strikte Veganer zum Feindbild geworden. Andererseits ist seit langer Zeit bekannt, dass eine ausgewogene Mischkost die gesündeste Ernährungsform ist und deshalb kehren viele Menschen früher oder später dem reinen Veganismus den Rücken zu und ernähren sich zumindest vegetarisch, wenn nicht gar flexitarisch. Bei vielen Österreichern gelten Schnitzeln ohnedies – nicht nur wegen der in der Panier enthaltenen Eier – als beliebte Ausnahme von der veganen bzw. vegetarischen Ernährungsweise. Und auch bei einem Leberkäs-Semmerl drückt so mancher ein Auge zu. Man muss selbiges ja nicht jede Woche verspeisen, wie das angeblich 15% der heimischen Bevölkerung tun oder gar täglich zum Leberkäs-Junkie werden, wie ein beliebter bayrischer Krimi-Polizist.

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Von Fuchs & Co.

Zumindest in früheren Zeiten dürfte die Haltung von lebenden Tieren bei Studenten wohl aus mehreren Gründen eine sehr geringe Rolle gespielt haben, da es den meisten an Platz, Geld und Zeit dafür mangelte. Dafür haben Tiere im übertragenen Sinn eine große Bedeutung. Das Wichtigste davon ist wohl der „Fuchs“, obwohl diese Bezeichnung (wie ich im Blech-Blog „Fuchsjagd“ vom 26.12.2024 erläutert habe) vermutlich nicht von diesem Tier hergeleitet wurde. Finanziell waren viele Studenten wohl oft „auf dem Hund“, was zumindest teilweise auf die Ausgaben für den gerne in größeren Mengen getrunkenen Stoff zurückzuführen war. So ist es kein Wunder, dass so mancher „einen Affen sitzen“ hatte und am nächsten Morgen mit einem „Kater“ aufgewacht ist…

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