
Das ist das Letzte!
Das Jubelsemester der Tegetthoff ging mit einem wunderschönen Couleurausflug in die Wachau und der (gemeinsamen?) Semesterschluss-Kneipe zu Ende. Daher ist dieser Blog der Letzte – zumindest für dieses Semester.
Wie für ehemals regelmäßige Bezieher von „Der Blech-Bote“ unschwer zu erkennen ist, hat sich offensichtlich irgendetwas geändert. Manche Tegetthoffer sind der Meinung, dass meine namentlich unterzeichneten Beiträge trotz des expliziten Hinweises in jeder Aussendung, dass namentlich gezeichnete Artikel die Meinung des jeweiligen Autors wiedergeben, welche nicht immer mit den Ansichten der Verbindung übereinstimmen muss, fälschlich als Verbindungsmeinung angesehen werden könnten. Gleichzeitig wird mir unter anderen vorgeworfen, dass ich meine persönliche Meinung in den Vordergrund stelle und dass das Verbindungsblatt nicht nur für Verbindungs- und Couleurnachrichten, sondern auch für „private“ Artikel benutze …?!
Der letzte Punkt ist unumstritten richtig. Seit 1978 gab es sowohl das Carolinas Nachrichten vlg. Caro-As als auch Tegetthoffs Bordjournal vlg. Bo-Jo und ich habe an der Entstehung beider Zeitungen mitgewirkt. Aber bei Carolina gab es bis 2002 und bei Tegetthoff bis 2006 außer mir auch eine Menge anderer (Chef)Redakteure, die federführend für den Inhalt der beiden Verbindungszeitungen verantwortlich waren. Gerade in den Zeiten der umfangreichsten Publikationen kam des Öfteren die Berichterstattung über Verbindungsinterna und -veranstaltungen zu kurz, ohne dass die „verbindungsfremden“ Beiträge je bemängelt worden wären. Seit 2003 habe ich mangels bereitwilliger Unterstützer das Caro-As und ab 2008 zusätzlich auch noch das Bo-Jo als alleiniger Redakteur, mit seltener Unterstützung einiger weniger Bundesbrüder, im Namen der beiden Verbindungen herausgegeben und fast immer waren darin auch allgemeine geschichtliche oder gesellschaftspolitische Artikel enthalten, ohne dass dies jemanden gestört hätte. Seit 2020 gibt (bzw. gab) es als Ersatz den digitalen Blech-Boten bzw. den Blech-Blog, was den beiden Verbindungen nicht nur eine Erhöhung der Reichweite gebracht, sondern auch einiges an Kosten für ständig steigende Postgebühren erspart hat.
In meinen (gesellschafts)politischen Artikeln pflege ich einen mitunter leicht ironisch-satirischen Stil, der sich nach meiner Selbsteinschätzung aber bei weiten nicht mit jenem der „Tagespresse“ oder des TV-Magazins „Gute Nacht Österreich“ messen kann (und auch nicht will). Bei meinen Berichten über interne Veranstaltungen halte ich mich aber stets an die Fakten und versuche diese wohlwollend darzustellen, wobei ich mir bei Bedarf jedoch auch erlaube – in meinen Augen sanfte – Kritik zu üben, anstatt mit überschwänglichen Adjektiven nur schöngefärbte Propaganda zu betreiben. Diese wahrheitsgemäße und ehrliche Berichterstattung steht offenbar im Widerspruch zu einer von manchen erwünschten Message Control. Daher habe ich mich entschlossen meine Artikel noch deutlicher als Privatmeinung zu kennzeichnen und hoffe, dass sie in dieser Form zumindest auf der Carolinen-Homepage auch weiterhin geduldet werden. Auf jeden Fall möchte ich die Veranstaltungsberichte für das laufende Semester zu Ende bringen, bevor sich während der Ferialis hoffentlich klärt, wie es nach dem Sommer weiter geht.

Am Samstag, den 21. Juni 2025 fand als Abschluss und Höhepunkt des Jubelstiftungsfestes ein Couleurausflug mit der MS Admiral Tegetthoff zu den Sonnwendfeuern in der Wachau statt. Die Idee dazu habe ich schon bei der ersten Sitzung der Stiftungsfest-Kommission Ende 2023 eingebracht und auch anlässlich der Programmplanung für das WS 2024/25 wurde sie in die Vorschau für das Rahmenprogramm des Stiftungsfestes aufgenommen. Daher habe ich nach dem bei TEW altbewährten Motto „wer die Idee hat, der darf (bzw. muss) sie auch ausführen“ gleich zu Beginn des heurigen Jahres bei der DDSG recherchiert, wann und wo die MS Admiral Tegetthoff zum Einsatz kommt und vorsorglich einige Plätze für unsere Verbindung reserviert. Zu meiner (damaligen) Verwunderung war die Zahl der Anmeldungen jedoch eher gering. Einige AHAH waren aus familiären oder gesundheitlichen Gründen verhindert und andere zeigten aus unbekannten Gründen kein Interesse, obwohl es meines Wissens noch nie einen thematisch so gut zum Stiftungsfest passenden Couleurausflug gegeben hatte. Nur fünf Bundesbrüder, von denen vier auch Carolinen waren, haben sich zur Teilnahme entschlossen. Einem davon, unserem lieben wld. Dr.cer. Pollux, war es jedoch leider nicht vergönnt diesen Herzenswunsch noch zu erleben. So versammelten sich letztendlich nur vier Paare in Krems um die Fahrt anzutreten. Wir trafen und im „Wellen.Spiel“ zum Cafe bzw. Aperitif und gingen danach an Bord. Da ich beim Kauf der Tickets auf unseren Verbindungsnamen und den Anlass der Fahrt hingewiesen hatte, wurde uns der schönste Tisch am Oberdeck , vorne direkt in der Mitte, zugewiesen. Um 19:30 Uhr legte das Schiff bei prächtigem Kaiserwetter mit Kurs auf Spitz an der Donau ab. Während der Hinfahrt bekamen wir ein schmackhaftes Menü serviert und beim Einsetzten der Dämmerung erreichten wir, gemeinsam mit etlichen anderen Schiffen, deren Passagiere sich dieses Schauspiel ebenfalls nicht entgehen lassen wollten, unser Ziel. Dort versammelten sich die meisten Fahrgäste am Außendeck, von wo es die beste Sicht auf die zahlreichen Feuer in den Weinbergen und die Feuerwerke gab, welche auch noch nachdem die Schiffe wendeten und die Rückfahrt antraten, nacheinander in den Orten entlang der Strecke abgefeuert wurden. Es war ein würdiger Abschluss unserer Stiftungsfest-Feierlichkeiten in einem kleinen, aber elitären Kreis!
Den Abschluss des Semesters stellte wie üblich die Semesterschlusskneipe am Freitag, den 27. Juni 2025 dar. Diese war wie alle Veranstaltungen in den letzten Jahren – zumindest seitens der Carolinen –als gemeinsame Kneipe gedacht, wobei Carolina in Ermangelung von Aktiven keinen Chargierten stellte. Zur Überraschung und Freude der Anwesenden waren auch zahlreiche Vertreter e.v. K.Ö.St.V. Herulia gekommen, da – wie sich erst vor Ort herausstellte – die Schlusskneipe als Kreuzkneipe mit unserer Nachbarverbindung geschlagen wurde. Schade ist nur, dass diese Information vorab weder bis zu Bb Hagen, der die Veranstaltungs-Erinnerungen aussendet, durchgedrungen ist, noch in der WhatsApp-Gruppe der Tegetthoff, die eigentlich genau für derartige Zwecke gedacht ist, verlautbart wurde. Dank der Teilnehmer von beiden Korporationen war diese Veranstaltung – mit Ausnahme des Stiftungsfestes – die am besten besuchte Kneipe des ganzen Semesters. Das Officium begann pünktlich und wurde vom h.x Napoleon und seinem Amtskollegen von der Herulia routiniert und zügig geschlagen. Daher sei ihm auch verziehen, dass er bei der Begrüßung übersehen hat, dass der Ph-x Carolinae, AH Newton, und die beiden anderen AH-Chargen von Carolina und Tegetthoff diesmal mit ihren weinroten Deckeln erschienen waren. Obwohl es keine besonderen Zeremonien gab, herrschte auf der Bude aufgrund des guten Besuches die beste Stimmung und diese wurde auch ausgenutzt, um nach dem offiziellen Teil der Kneipe seit längeren wieder einmal ein Inoffizium zu schlagen, bei dem die beiden Inhaber des Präsidiums im Amt verweilten, nachdem die beiden Contrarien verabschiedet wurden. Über das Ende des Abends kann ich nicht aus erster Hand berichten, da ich schon vorher gegangen bin. Aber wie ich Dank WhatsApp erfahren habe, war er für Tegetthoff sehr erfolgreich, da gleich drei (!) Spefüchse ein Receptionsansuchen gestellt haben. Das sind wirklich gute Aussichten für unsere Zukunft!
DDr.cer. Raffael
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